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Alkoholkonsum und Mikronährstoffe: Auswirkungen auf den Nährstoffhaushalt

Leere Weingläser

Inhalt

Bis anhin ging man davon aus, dass der moderate Konsum von einem Glas Wein oder Bier nicht negativ zu beurteilen ist. Das französische Paradoxon ist stets noch in aller Munde. Dieses beruhte auf der Beobachtung, dass die Häufigkeit von koronaren Herzerkrankungen in Frankreich niedriger als erwartet war, obschon die Franzosen viele Lebensmittel mit gesättigten Fetten konsumierten. Man führte dies damals auf den günstigen Einfluss des regelmässigen Rotweinkonsums zurück.

Nun scheint allerdings in dieser Sache der Wind gedreht zu haben: Die Weltgesundheitsorganisation WHO gab kürzlich bekannt, dass man aufgrund der neuen Datenlage auch geringste Mengen Alkohol nicht mehr als unschädlich bezeichnen könne: „No level of alcohol consumption is safe.“1

Alkoholkonsum in der Gesellschaft: Senioren als unterschätzte Risikogruppe

Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) fallen in der Schweiz nebst Jugendlichen und jungen Erwachsenen zunehmend Senioren mit einem hohen Alkoholkonsum auf.2 Jede dritte Person im Pensionsalter trinkt täglich Alkohol. Beinahe jede sechzehnte Person im Alter von 65–74 Jahren „pflegt“ einen chronisch-risikoreichen Alkoholkonsum von mehr als 40 g Alkohol pro Tag. Dabei fehlt häufig das Bewusstsein, dass in einem 0.2-l-Glas Wein oder in einer Flasche Bier, die man beispielsweise nach einer Wanderung in einem gemütlichen Bergrestaurant trinkt, bereits über 20 g reiner Alkohol enthalten sind.

Bei älteren Menschen kann ein regelmässig hoher Alkoholkonsum besonders dann heikel werden, wenn gleichzeitig mehrere Medikamente eingenommen werden müssen. Zusammen mit dem Alkohol kann dies eine risikoreiche Mischung ergeben, da mit den Medikamenten zusätzlich Interaktionen mit dem Mikronährstoff-Haushalt erwartet werden müssen – sei es über Störungen des Appetits, der Verdauung oder aber durch spezifische Wechselwirkungen mit einzelnen Nährstoffen.

Die Auswirkungen von Alkohol auf den Mikronährstoffhaushalt

Ein regelmässiger Alkoholkonsum stört den Mikronährstoffhaushalt auf vielfältige Weise:

  • Personen mit einem hohen Alkoholkonsum ernähren sich meist unausgewogen. Damit ist bereits die Zufuhr von vielen Nährstoffen unzureichend.
  • Die Resorption von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen aus dem Intestinaltrakt wird breitflächig behindert.3
  • Über eine erhöhte renale Ausscheidung gehen dem Körper viele wichtige Mikronährstoffe wie z. B. Magnesium, Zink, B-Vitamine verloren.
  • Alkohol führt zu einem erhöhten oxidativen Stress und damit zu einem erhöhten Bedarf an antioxidativ wirksamen Mikronährstoffen (z. B. Vitamin C, E, Zink, Selen).
  • Fettsäurehaushalt: Es kommt zu einer Entleerung der Speicher von Gamma-Linolensäure (GLA), Di-Homo-gamma-Linolensäure und somit auch zu niedrigen Prostaglandin-E1-Spiegeln.
  • Statusmessungen zeigen, dass bei erhöhtem Alkoholkonsum zahlreiche Blutspiegel von Mikronährstoffen erniedrigt Dazu gehören Magnesium, Kalzium, Kalium, Selen, Zink und Chrom.4

Da die oben erwähnten Mikronährstoffe viele wichtige Stoffwechselfunktionen haben, kann es bei einer Mangellage zu entsprechend vielfältigen gesundheitlichen Problemen kommen (z. B. Knochenstoffwechsel, Immunsystem, Psyche, Kognition, Entzündungen).

Mikronährstoffmängel können auch das Risiko für alkoholbedingte Lebererkrankungen erhöhen. Eine gezielte begleitende Mikronährstoff-Supplementierung kann die hepatotoxischen Wirkungen von Alkohol reduzieren.5

Welche Empfehlungen können bezüglich Mikronährstoffen gemacht werden?

Eine Reduktion des Alkoholkonsums bzw. der Verzicht auf Alkohol ist das erste anzustrebende Ziel. Gleichzeitig sollte eine ausgewogene Ernährung angestrebt werden, allenfalls auch mithilfe einer professionellen Ernährungsberatung.

Da ein regelmässiger Alkoholkonsum den Blutspiegel fast aller wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente beeinträchtigt, sollte stets ein gut dosiertes Multivitamin-Mineralstoff-Präparat als langfristiges Basissupplement empfohlen werden. Im Alltag wird man sich aus Gründen der Compliance häufig mit dieser wichtigen Empfehlung begnügen müssen. Wenn immer möglich sollten jedoch auch die weiteren in der unten stehenden Tabelle aufgeführten Mikronährstoffe begleitend substituiert werden, da sie in Multivitamin-Mineralstoff-Präparaten nicht (Gamma-Linolensäure) oder in zu geringen Mengen (Magnesium, Zink, Vitamin C, B-Vitamine) enthalten sind. Individuell zusammengestellte Granulat-Mischungen können die Compliance optimieren.

Empfehlungen

Kommentar

Multivitamin-Mineralstoff-Präparat

meist im Bereich von 100 % NRV*.

Magnesium

300–450 mg/Tag. Magnesium ist als Co-Faktor an vielen Hundert Stoffwechselfunktionen beteiligt. Magnesiummangel ist bei hohem Alkoholkonsum weit verbreitet.

Zink

10–30 mg/Tag. Viele der alkoholabbauenden Enzyme sind zinkabhängig.

Vitamin C

1–2 g/Tag. Bei regelmässigem Alkoholkonsum treten häufig Skorbut ähnliche Symptome auf. Unterstützt Entgiftungsprozesse.

Vitamin-B-Komplex

eher hochdosiert (ausser Folsäure). Alkohol beeinträchtigt die Aufnahme und Aktivierung von B-Vitaminen.

Nachtkerzenöl (Gamma-Linolensäure)

2–3 g Nachtkerzenöl können einen Beitrag dazu leisten, die oft vorliegenden psychischen Schwankungen zu stabilisieren.

*NRV = Nutritional Reference Value

Fazit

Ein regelmässiger Alkoholkonsum kann auf verschiedenste Arten den Mikronährstoff-Haushalt stören. Es kann dadurch zu breiten Nährstoffdefiziten kommen. Die aktuellen Statistiken zeigen, dass in der Schweiz nicht nur junge Menschen viel Alkohol trinken. Auch Seniorinnen und Senioren konsumieren in zunehmendem Masse alkoholische Getränke. Bei der Beratung von älteren Kunden und Patienten sollte man daher stets auch den Alkoholkonsum ansprechen und mitberücksichtigen – insbesondere dann, wenn eine multiple Medikation mit Medikamenten vorliegt, die zusätzlich Wechselwirkungen mit dem Mikronährstoff-Haushalt verursachen kann.

Eine begleitende, regelmässige Mikronährstoff-Supplementierung kann dazu beitragen, den Stoffwechsel von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen besser im Gleichgewicht zu halten.

Literatur

 1. WHO, No level of alcohol consumption is safe for our health. https://www.who.int/europe/news/item/04-01-2023-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health. Letzter Zugriff: 12.11.2024.

2. Alkohol im Alter, Bundesamt für Gesundheit (BAG). https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/gesund-leben/sucht-und-;gesundheit/alkohol/alkohol-im-alter.html. Letzter Zugriff: 12.11.2024.

3. Butts M et al. The influence of alcohol consumption on intestinal nutrient absorption: a comprehensive review. Nutrients. 2023;15(7):1571.

4. Baj J et al. Magnesium, calcium, potassium, sodium, phosphorus, selenium, zinc, and chromium levels in alcohol use disorder: a review. J Clin Med. 2020;9(6):1901.

5. Warner JB et al. Analysis of alcohol use, consumption of micronutrient and macronutrients, and liver health in the 2017–2018 National Health and Nutrition Examination Survey. Alcoholism: Clinical and Experimental Research. 2022;46(11):2025-2040.

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