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Mikronährstoffe in der Gynäkologie - Teil 3

Schwangere Frau hält ein Wasserglas in der einen und  Supplemente in der anderen Hand

Inhalt

Mikronährstoffe bei Präeklampsie

Was ist Präeklampsie und wie wird sie klassisch behandelt?

Die Präeklampsie ist eine Komplikation, die in einer Häufigkeit von ca. 2 % während einer Schwangerschaft auftreten kann. Damit können ein hoher Blutdruck, Proteinurie, erhöhte Leberwerte, Thrombozytopenie, starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Kurzatmigkeit, Übelkeit und Erbrechen verbunden sein. Unbehandelt kann die Präeklampsie sowohl für die Mutter als auch für das Kind ernsthafte bis lebensbedrohende Folgen haben. Zu den möglichen Komplikationen für das werdende Kind zählen Wachstumsstörungen, vorzeitige Plazentalösung und den intrauterinen Fruchttod. Die Präeklampsie kann in eine Eklampsie (inkl. Krampfanfälle bei der Mutter) übergehen. Damit verschlechtert sich die Prognose für Mutter und Kind weiter.

Als Risikofaktoren für eine Präeklampsie gelten: Präeklampsie bei einer vorhergehenden Schwangerschaft oder in der Familienanamnese, Hypertonie in der Anamnese, Diabetes, Adipositas, Gefässerkrankungen, Alter der Schwangeren unter 18 oder über 35 Jahre, Erstgebärende, Mehrlingsschwangerschaft. Als Ursachen werden genetische und immunologische Einflüsse diskutiert.

Therapeutische Optionen: Entbindung der Schwangeren (normale Geburt oder Kaiserschnitt). Der Zeitpunkt der Entbindung hängt vom Schweregrad und der Schwangerschaftswoche ab. Bei Auftreten einer Präeklampsie vor der 32. Schwangerschaftswoche wird eine stationäre Einstellung des Blutdrucks und der Flüssigkeitsbilanz vorgenommen.

Mikronährstoffe bei Präeklampsie

Es kann hilfreich sein, den möglichen positiven Einfluss von Mikronährstoffen bei der Prävention einer Präeklampsie mitzuberücksichtigen. Dies gilt insbesondere für Schwangere mit entsprechenden Risikofaktoren.

Mikronährstoffe

Beobachtungen

Kommentar

Literatur

 

 

 

 

Vitamin B12

Bei Präeklampsie werden niedrigere Vitamin-B12-Serumspiegel beobachtet.

Hohe Heterogenität innerhalb der Studien.

(1)

Vitamin D

Eine regelmässige zusätzliche Vitamin-D-Supplementierung während der Schwangerschaft scheint das Präeklampsie-Risiko deutlich zu reduzieren.

Die in den Studien zum Einsatz gekommenen Vitamin-D-Dosierungen waren sehr unterschiedlich.

(2)

Kalzium

Bisherige Meta-Analysen kommen zum Schluss, dass eine Kalzium-Supplementierung während der Schwangerschaft das Präeklampsierisiko um bis zu 50 % reduzieren kann. Dabei zeigten tägliche Dosierungen von > 1 g bzw. < 1 g keinen statistischen Unterschied.

Eine neue Arbeit zeigte, dass der präventive Effekt einer Kalzium-Supplementierung in grösseren Studien deutlich geringer war als in kleineren Studien.

(3,4)

Magnesium

Die Magnesiumsupplementierung scheint das Präeklampsierisiko insbesondere bei bestehenden Risikofaktoren zu reduzieren.

Keine Risikoreduktion bei Normalschwangeren.

(5)

Coenzym Q10

Coenzym Q10 (2×100 mg/d) scheint hinsichtlich der Senkung des Präeklampsierisikos günstig zu wirken.

Schmale Datenlage.

(6)

 

Fazit

Vor allem bei Schwangeren mit einer entsprechenden Risikosituation für eine Präeklampsie scheint es sinnvoll, zusätzlich zu den in der Schwangerschaft routinemässig empfohlenen Supplementen (Multivitamin-Spurenelement-Präparat, Omega-3-Fettsäuren) auch eine regelmässige Gabe von Kalzium, Magnesium und Vitamin D in Erwägung zu ziehen.

Perorale Eisensupplementierung in der Schwangerschaft

Erhöhter Eisenbedarf in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist der Eisenstoffwechsel einigen Änderungen unterworfen. Obwohl der Eisenverlust über die Menstruation in dieser Zeit wegfällt, nimmt der Eisenbedarf der schwangeren Frau im Gesamten zu. Das zusätzliche Eisen wird für die Erweiterung des Blutvolumens der werdenden Mutter, aber auch für das plazentare und das fötale Wachstum inkl. ZNS-Entwicklung benötigt. Ferner ist auch der Blutverlust der Mutter während der Geburt mitzuberücksichtigen.

Der Stoffwechsel der Schwangeren stellt sich auf einen erhöhten Eisenbedarf ein, indem er insbesondere im 2. und 3. Trimester die Hepcidinkonzentration1 im Darm herunterreguliert. Damit wird eine höhere intestinale Bioverfügbarkeit des Eisens ermöglicht.

Die möglichen Folgen eines Eisenmangels in der Schwangerschaft

In der Schweiz sind 32 % der Schwangeren von einem Eisenmangel, 7 % von einer Anämie betroffen2. Nach der Geburt weist rund ein Drittel der Frauen eine Anämie auf. Die Folgen eines Eisenmangels in der Schwangerschaft betreffen sowohl die werdende Mutter als auch das Kind.

Folgen eines Eisenmangels

 

für die Schwangere

Anämie, Müdigkeit, Erschöpfung, Reizbarkeit

für das Kind

niedriges Geburtsgewicht, vermehrte Frühgeburten, erhöhte Kindersterblichkeit, kognitive Störungen

 

Eisensupplementierung in der Schwangerschaft – auch bei normalem Eisenstatus?

Es ist üblich, dass Frauen, bei denen eine Schwangerschaft festgestellt wurde, ein eisenhaltiges Präparat (meist als Multivitamin-Mineral-Präparat) zur Einnahme während der ganzen Schwangerschaft empfohlen wird.

Die Erfahrungen zeigen, dass damit das Risiko einer Eisenmangelanämie und von niedrigem Geburtsgewicht reduziert werden dürfte3. Milman et al.4 hat beschrieben, dass eine Dosierung von 40 mg Eisen/Tag mehr als 95 % der Frauen vor einer Eisenmangelanämie schützte. Bei 20 mg Eisen/Tag zeigten immer noch lediglich 10 % der Schwangeren eine Eisenmangelanämie, bei 50 % wurde ein Eisenmangel festgestellt.

Welche Dosierungen bei bestehenden Eisenmängeln bzw. Eisenmangelanämien?

In der Schwangerschaft gilt eine Eisenmangelanämie als behandlungsbedürftig, wenn das Serumferritin < 30 µg/l ist und das Hämoglobin < 11 g/dl (1. und 3. Trimester) bzw. < 10.5 g/dl (2. Trimester) 2, 5. Bei solchen leichten Eisenmangelanämien und bei Eisenmangel ohne Anämie werden perorale Eisengaben von 80200 mg/Tag empfohlen2. Bei schweren Eisenmangelanämien (Hb < 9 g/dl) und schwerem Eisenmangel (Serumferritin < 12 μg/l) wird eine parenterale Eisengabe nahegelegt2.

Bei peroralen Dosierungen von ≥ 50 mg Eisen/Tag sollten die Einzelgaben nur jeden 2. Tag verabreicht werden, damit das Hepcidin nicht hochreguliert und damit die Bioverfügbarkeit reduziert wird. Zur Verbesserung der Eisenaufnahme ist die parallele Gabe von Vitamin C empfehlenswert. Das molare Verhältnis zwischen Vitamin C und Eisen sollte etwa 2:1 betragen. Dies entspricht ca. 60 mg Vitamin C pro 10 mg Eisen. Vitamin C bildet im Darm aus Fe3+ gut resorbierbares Fe2+. Vitamin C hemmt zudem die Bildung von nicht verwertbaren Eisen-Gerbstoff- und Eisen-Phytat-Komplexen. Diese können z. B. bei gleichzeitigem Verzehr von frischen Getreideflocken bzw. Grün- oder Schwarztee entstehen.

 

Fazit

Der Eisenbedarf ist in der Schwangerschaft erhöht. Auch bei normalem Eisenstatus zu Beginn der Schwangerschaft ist eine begleitende perorale Eisensupplementierung sinnvoll. Bereits 20 mg Eisen täglich, enthalten in einem guten Multivitamin-Mineral-Präparat, leisten einen wichtigen Beitrag zur Eisenversorgung in der Schwangerschaft und reduzieren das Auftreten eines Eisenmangels oder einer Eisenmangelanämie. Liegt ein Laborstatus vor, kann die Dosierung optimal individuell angepasst werden.

Literatur

Literatur: Präeklampsie

1. Farzaneh M et al. Association between abnormal maternal serum levels of vitamin B12 and preeclampsia: a systematic review and meta-analysis. Nutr Rev. 2021;79(5):518-528.

2. Fogacci S et al. Vitamin D supplementation and incident preeclampsia: A systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Clin Nutr. 2020;39(6):1742-1752.

3. Woo Kinshella ML et al. Calcium for pre‐eclampsia prevention: a systematic review and network meta‐analysis to guide personalised antenatal care. BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology. 2022 ;129(11):1833-1843.

4. Wright D et al. Calcium supplementation for the prevention of pre‐eclampsia: challenging the evidence from meta‐analyses. BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology (2024); DOI: 10.1111/1471-0528.17769.

5. Yuan J et al. Oral magnesium supplementation for the prevention of preeclampsia: a meta-analysis or randomized controlled trials. Biol Trace Element Res. 2022;200(8):3572-3581.

6. Teran E et al. Coenzyme Q10 supplementation during pregnancy reduces the risk of pre-eclampsia. Int J Gynecol Obstet. 2009 ;105(1):43-45.

Literatur: Perorale Eisensupplementierung in der Schwangerschaft

1. Nemeth E et al. Hepcidin and iron in health and disease. Ann Rev Med. 2023 ;74(1):261-277.

2. Breymann C et al. Expertenbrief Nr. 77 (ersetzt Nr. 48), Schweiz. Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG). Diagnostik und Therapie der Eisenmangelanämie in der Schwangerschaft und postpartal. 24.08.2022.

3. Hansen R et al. Iron supplements in pregnant women with normal iron status: A systematic review and meta‐analysis. Acta Obstet Gynecol Scand. 2023;102(9):1147-1158.

4. Milman N. Iron prophylaxis in pregnancy—general or individual and in which dose? Ann Hematol. 2006;85:821-828.

5. Muñoz M et al. Patient blood management in obstetrics: management of anemia and haematinic deficiencies in pregnancy and in the post-partum period: NATA consensus statement. Transfus Med. 2018;28(1):22-39.

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