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Eine gesunde Scheidenflora: weshalb sie wichtig ist

Abbildung der Störfaktoren einer gesunden Scheidenflora

Inhalt

Was die Balance der Scheidenflora beeinträchtigen kann

Die empfindliche Balance der Scheidenflora kann durch verschiedene Faktoren gestört werden. Häufige Ursachen sind hormonelle Veränderungen, etwa durch die Schwangerschaft, Menopause oder die Einnahme von oralen Verhütungsmitteln. Auch Antibiotika oder Chemotherapien können die natürlichen Laktobazillen reduzieren und so die Schutzbarriere schwächen. Übertriebene Intimhygiene, insbesondere die Verwendung von aggressiven Seifen oder Vaginalduschen, kann ebenfalls das natürliche Milieu stören. Zudem können Stress, unausgewogene Ernährung oder mechanische Reizung beispielsweise durch enge Kleidung das Gleichgewicht der Scheidenflora negativ beeinflussen.

Die Schutzfunktion der Laktobazillen

Probiotische Laktobazillen sind in der Scheidenflora gesunder Frauen natürlicherweise vorkommende Bakterien, die eine wichtige Rolle für die vaginale Gesundheit spielen. Sie produzieren Milchsäure, die den pH-Wert der Scheide unter 4,5 hält und so eine saure Umgebung schafft. Diese saure Umgebung erschwert es pathogenen Keimen, sich anzusiedeln. Dadurch übernehmen Laktobazillen eine wichtige Platzhalterfunktion. Zudem produzieren Laktobazillen Wasserstoffperoxid und Substanzen, die das Wachstum schädlicher Bakterien hemmen – sogenannten Bacteriocine. Sie hemmen die Ausbreitung von potenziell krank machenden Mikroorganismen und tragen massgeblich dazu bei, die Gesundheit der Scheide zu bewahren.

Vier Lactobazillen-Spezies, die Ihre Scheidenflora unterstützen:

  • Lactobacillus crispatus LbV88
  • Lactobacillus rhamnosus LbV96
  • Lactobacillus jensenii LbV116
  • Lactobacillus gasseri LbV150

Wirkung oraler Probiotika auf die Scheidenflora

Klinische Studien zeigen, dass ein probiotisches Präparat mit vier spezifischen Bakterienstämmen die Scheidenflora verbessern und insbesondere die Anzahl der Laktobazillen erhöhen kann. Über einen Zeitraum von 7 bis 28 Tagen erhielten die Interventionsgruppen ein orales Probiotikum, während die Kontrollgruppen ein Placebo einnahmen. Nach der oralen Supplementierung war die vaginale Mikroflora der Interventionsgruppen signifikant stärker mit Laktobazillen angereichert und wies weniger Pathogene im Vergleich zur Kontrollgruppe auf. Die Probandinnen waren auch weniger von Symptomen wie Juckreiz und Ausfluss betroffen.

Anwendungsgebiete

  • Wiederkehrende bakterielle Vaginosen: Reduktion von Rezidiven durch Erhöhung des Anteils an Laktobazillen und Senkung des pH-Wertes.
  • Prophylaxe nach Antibiotika- oder Chemotherapie: Vorbeugen von Vaginalinfektionen durch Verbesserung der Vaginalflora.
  • Schwangerschaft: Verringerung des Risikos von Frühgeburten aufgrund bakterieller Vaginosen.
  • Postmenopause: Niedrige Östrogenspiegel erhöhen den pH-Wert und somit das Risiko für Vaginalinfektionen.
  • Scheidenpilz (Candidiasis): Vorbeugung und Behandlung von Candidosen durch Förderung einer gesunden Vaginalflora.

Fazit

Die Einnahme von probiotischen Präparaten kann die Anzahl der Laktobazillen in der Scheidenflora erhöhen und dadurch das Wachstum potenziell krank machender Mikroorganismen hemmen, was zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts der Scheidenflora beiträgt. Zusätzlich ist für eine gesunde Scheidenflora eine gute Intimpflege mit lauwarmem Wasser und pH-neutraler Seife wichtig.

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