Wie funktionieren gesunde Gelenke?
Ein Gelenk ist die bewegliche Verbindung zwischen mindestens zwei Knochen. Gemeinsam mit Muskeln, Sehnen und Bändern sind so zahlreiche Bewegungen des menschlichen Körpers überhaupt erst möglich.
Auch wenn sich die verschiedenen Gelenkarten im Aufbau unterscheiden (z. B. Kugel- oder Scharniergelenke), so gibt es doch wichtige Gemeinsamkeiten: Ein Gelenk besteht aus den Gelenkflächen, dem Gelenkkopf des einen Knochens und der Gelenkpfanne des anderen Knochens. Eine dünne Knorpelschicht liegt dabei schützend auf den Gelenkflächen. Durch diese glatte Oberfläche wird dafür gesorgt, dass die Knochen bei Bewegung nur minimal aneinanderreiben. Zusätzlich federt der Knorpel harte Stösse ab und verteilt den Druck gleichmässig auf die Knochen.
Im Gelenkspalt zwischen den beiden Knorpelflächen befindet sich Flüssigkeit (Synovia oder auch «Gelenkschmiere»). Diese ermöglicht, dass die glatten Gelenkflächen noch besser und ohne Reibung aneinandergleiten. Zudem versorgt die Synovia die Zellen im Gelenkknorpel mit wichtigen Nährstoffen.
Welche Formen von Gelenkbeschwerden gibt es?
So flexibel die Gelenke auch sind – Beschwerden an den Gelenken sind auch schnell mit Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Beeinträchtigungen im Alltag verbunden. So kann es neben Verletzungen eines Gelenks auch zu entzündlichen Gelenkserkrankungen kommen wie rheumatoider Arthritis oder Abnutzungserscheinungen an den Gelenkflächen, welche als Arthrose (engl. Osteoarthritis) bezeichnet werden.
Arthrose betrifft einen Grossteil der Bevölkerung über 65 Jahre
Von einer Arthrose sind Personen ab 65 Jahren besonders häufig betroffen. Fast die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer leiden an den Folgen des Knorpelabbaus. Häufige Beschwerden sind Schmerzen, ein Gefühl von Steifigkeit im Gelenk und Bewegungseinschränkungen. Mit der Zeit nehmen die Symptome eher zu, vor allem dann, wenn man nichts dagegen unternimmt.
Um die Schmerzen zu lindern, gibt es verschiedene Ansätze: Therapien ohne und solche mit Medikamenten. Bei der ersten Option liegt der Fokus auf der richtigen Ernährung, Bewegung und der Reduktion von Übergewicht.
Natürliche Unterstützung bei Arthrose
Bei der medikamentösen Behandlung steht die Schmerztherapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika wie Diclofenac oder Ibuprofen in Tabletten- oder Salbenform im Vordergrund. Problematisch wird dies, wenn eine langfristige Medikamenteneinnahme erforderlich ist, da sie zum Beispiel die Leber schädigen oder vermehrt zu Magengeschwüren führen kann.
Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung werden oft knorpelaufbauende Substanzen empfohlen. Diese kann man auch gut als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. So lindern die zwei Substanzen Chondroitinsulfat und Glucosaminsulfat die Schmerzen und vermindern die Gelenksteifheit innert ein bis zwei Monaten. Für Patienten mit akuten Schmerzen jedoch, die lieber auf Schmerzmittel verzichten möchten, braucht es eine Therapieoption, welche schneller Linderung verschafft. Neuere Studien zeigen, dass mit teilhydrolysierter natürlicher Eierschalenmembran, d. h. mit Bruchstücken von dem feinen Häutchen aus dem Hühnerei, ein schneller Wirkungseintritt betreffend Bewegungsumfang und Schmerzen erreicht werden kann. Dies ist eine wertvolle Option für Personen, die innerhalb von rund 7–10 Tagen eine Verbesserung wünschen. Eine Studie konnte zudem zeigen, dass die Gabe von teilhydrolysierter Eierschalenmembran auch präventiv wirkt. Nämlich dann, wenn man unter Gelenkschmerzen nach einer intensiven Belastung leidet.
Eierschalenmembran für die Gelenke
Bei der Eierschalenmembran handelt es sich um das Häutchen zwischen Ei und Eierschale. Es schützt das Ei vor dem Eindringen von Keimen und enthält zahlreiche Verbindungen, die auch im Gelenkknorpel vorkommen – darunter Kollagen, Elastin, Hyaluronsäure sowie die beiden bekannten und oben genannten Substanzen Chondroitinsulfat und Glucosaminsulfat.
Wie die teilhydrolysierte Eierschalenmembran genau wirkt, ist allerdings noch nicht bekannt. Forschende vermuten aber, dass die darin enthaltenen Kollagenstücke das Immunsystem anregen, weniger aggressiv gegen vorgeschädigten Knorpel anzugehen. Das Ergebnis: Der Knorpelabbauprozess wird etwas herunterreguliert, sodass das Verhältnis zwischen Knorpelaufbau und -abbau wieder ausgeglichen ist.
Mikronährstoffe zur Vorbeugung und Therapie
Zum Schutz der Gelenke können auch Mikronährstoffe ergänzend eingesetzt werden, sowohl vorbeugend als Gelenkschutz als auch zur Therapie bei ersten Beschwerden. Antioxidantien wie Vitamin C und E wirken entzündungshemmend und scheinen das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen. Mangan hemmt die Bildung von knorpelabbauenden Enzymen, Bor hat einen positiven Effekt auf die Knochenneubildung und Selen senkt das Arthrose-Risiko und wirkt ebenfalls antioxidativ.
Tipps zur bewussten Ernährung und Bewegung für gesunde Gelenke
Durch eine Ernährung reich an Früchten und Gemüse, mit reduziertem Fleischkonsum, dafür aber mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren und regelmässige Bewegung leistet man bereits einen wichtigen Teil für die Gesunderhaltung der Gelenke. Eine mässige sportliche Belastung der Gelenke, zum Beispiel mit Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren, ist dabei ideal. Ergänzend können entzündungshemmende Nährstoffe und natürliche Nahrungsergänzungen wie die Eierschalenmembran helfen, den Knorpel zu schützen, Schmerzen zu reduzieren und so dem Abbau so lange als möglich entgegenzuwirken.
Literatur
Burgerstein U.P., Schurgast, H., Zimmermann M.B., Burgerstein Handbuch Nährstoffe, 13. Auflage, S. 473 f, Trias Verlag.
Burgerstein Foundation, Newsletter 03/2021: Kann Eierschalenmembran zur Gesundheit der Gelenke beitragen? https://www.burgerstein-foundation.ch/de-DE/wissen/publikationen; assessed 7.1.2022.
https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/wie-funktioniert-ein-gelenk; assessed 7.1.2022
https://www.bzfe.de/ernaehrung-im-fokus/aus-der-aktuellen-ausgabe/arthrose-vorbeugen/; assessed 7.1.2022