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Mangelernährung in der Schweiz: die häufigsten Vitamin- und Mineralstoffmängel

Kleines Mädchen füttert den Vater mit einer Scheibe Gurke

Inhalt

Mangelernährung: Unter- oder Fehlernährung?

Unter dem Begriff «Mangelernährung» versteht man generell eine falsch oder ungenügend zusammengesetzte Ernährung. Man unterscheidet zwischen:

  1. Unterernährung:
    Zu wenig Energie und Proteine werden zugeführt.
  2. Fehlernährung:
    Die Zusammensetzung der Nahrungsbestandteile ist unausgewogen. So werden auch Mikronährstoffe (Vitamine und Mineralstoffe) zu wenig oder zu viel über die Ernährung aufgenommen.
Grafik mit Auflistung von Vitaminen

Wie entsteht eine Fehlernährung?

Für die Entstehung einer Fehlernährung und der damit verbundenen Mikronährstoffmängel gibt es verschiedene Ursachen.

  • einseitige Ernährungsgewohnheiten
  • krankheitsbedingte Nährstoffverluste (z. B. chronische Durchfälle)
  • erhöhter Bedarf an Nährstoffen (z. B. während der Schwangerschaft und Stillzeit, im Wachstum, bei Stress oder im Sport etc.)

 Die Fehlernährung steht in keinem Zusammenhang mit dem Körpergewicht. Auch übergewichtige Personen können eine Fehlernährung und somit Nährstoffmängel aufweisen.

Frau klettert in den Bergen bei Sonnenuntergang
Schwangere Frau in der Natur

Auswirkungen einer Fehlernährung

Kommt es aufgrund einer Fehlernährung zu einem Mangel an Vitaminen oder Mikronährstoffen, kann dies unterschiedlichste Auswirkungen haben. Denn ein Mangel kann sich praktisch auf alle Organsysteme auswirken. So können verschiedene Störungen und Erkrankungen entstehen.

Häufigste Mikronährstoffmängel in der Schweiz

Mikronährstoff

Meist betroffene Personen

Vitamin D

Gesamte Schweizer Bevölkerung (vor allem in den Wintermonaten), ältere Personen, Personen; welche sich wenig draussen aufhalten

Vitamin B12

Vegetarier*innen, Veganer*innen, ältere Personen, Personen mit Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt (bspw. zu wenig Magensäure)

Kalzium

Personen mit einer Laktoseintoleranz und die deswegen Milch- und Milchprodukte meiden, Personen mit einem Vitamin-D-Mangel, inaktive Personen

Eisen

Frauen mit starken Menstruationsblutungen, Sportler*innen, Vegetarier*innen und Veganer*innen, Schwangere

Jod

Schwangere, Personen, welche unjodiertes Salz verwenden (Schweizer Böden sind jodarm und somit sind es auch heimische Nahrungsmittel)

Omega-3-Fettsäuren

Schwangere, Kinder und Jugendliche im Wachstum, Personen, welche sich unausgewogen mit viel Fleisch, Eiern und Milch und wenig Fisch und Meeresfrüchten ernähren

Frau mit Sonnenhut am Meer

Wie erkennen Sie einen Mikronährstoffmangel?

Weil sich ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel auf den ganzen Körper auswirken kann, tritt ein Mangel mit unterschiedlichsten Symptomen in Erscheinung.

Mikronährstoff

Häufigste Mangelsymptome

Vitamin D

Störungen der Knochenqualität (Skelettdeformierungen/Rachitis, erhöhtes Frakturrisiko, Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern)

Störungen der Immunantwort

Infektanfälligkeit

Muskelschwäche (Skelettmuskulatur, Herzmuskel)

schuppige Haut

Hörschwäche, Ohrensausen

depressive Verstimmung, Reizbarkeit, Schlafstörungen

Vitamin B12

Blutarmut (Anämie)

Müdigkeit, Schwindel, Schwächezustände

Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust

Antriebslosigkeit

Depressionen

Schlafstörungen

Taubheit und Kribbeln an Händen und Füssen

Gangunsicherheit

Gereiztheit, Nervosität

Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen

brüchige Fingernägel

Kalzium

Knochendemineralisierung, Osteoporose

schlechte Zahnqualität, Karies

Muskelkrämpfe

erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems

erhöhte Blutgerinnungsneigung

erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs

hoher Blutdruck, Co-Faktor

Eisen

Anämie (Blutarmut)

Hautblässe

rasche Ermüdbarkeit

Appetitlosigkeit

Störungen der Wärmeregulation

Kopfschmerzen

Nervosität

Risse in den Mundwinkeln, Aphthen

Entzündungen

Infektanfälligkeit

Nageldeformation

bei Sportler*innen: reduzierte Leistungsfähigkeit

Schwangerschaft: mehr Frühgeburten, geringeres Geburtsgewicht

Jod

indirekt alle Symptome, die mit einem Mangel an Schilddrüsenhormonen einhergehen:

Kropfbildung

verzögerte körperliche und geistige Entwicklung

gravierende Stoffwechselstörungen

Antriebslosigkeit

Gewichtszunahme

trockene Haut

Jodmangel in der Schwangerschaft: geistige und motorische Entwicklungsstörungen des Fötus

Omega-3-Fettsäuren (EPA & DHA)

trockene, schuppige Haut

gestörte Hirnentwicklung

Herz-Kreislauf-Erkrankungen (erhöhter Blutdruck, Herzrhythmusstörungen)

gestörte oder geschwächte Immunantwort

Fertilitätsstörungen

Haarausfall

gestörte Wundheilung

gestörte Lernfähigkeit

psychiatrische und neurologische Störungen

Wie wird ein Mikronährstoffmangel entdeckt?

Bei Verdacht auf einen Mikronährstoffmangel aufgrund von bestehenden Symptomen ist es sinnvoll, durch den Arzt im Labor den Status bestimmen zu lassen.

Was können Sie bei einem Mangel tun?

Ist ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel vorhanden, reicht eine Kompensation durch die tägliche Ernährung meist nicht aus. Die Nährstoffkonzentrationen in Lebensmitteln sind meist zu gering, um einen Mangel zu beheben. Auch könnte durch den Fokus auf einzelne Nährstoffe wieder die Gefahr einer einseitigen Ernährung entstehen, woraus weitere Nährstoffmängel resultieren können.

Kann ein Mikronährstoffmangel verhindert werden?

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist die Basis für die Prävention von Nährstoffmängeln. Allerdings können Mangelzustände auch auftreten, wenn die Ernährung ausgewogen ist. Dies kann zum Beispiel bei bestimmten Ernährungsformen oder bei einem erhöhten Bedarf durch Sport, Schwangerschaft und Stillzeit oder Medikamenteneinnahme der Fall sein.

Wie finde ich das richtige Nahrungsergänzungsmittel?

Beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln sollten Sie sich Zeit nehmen und sich folgende Punkte überlegen bzw. mit einer Fachperson besprechen:

Welches Ziel will ich erreichen?
           Geht es um die Prävention oder Therapie eines Mangels?
Wie erreiche ich das Ziel?
           Welche Mikronährstoffe braucht es?
           Welche Dosierung ist sinnvoll?
           Wie lange muss supplementiert werden?


Durch die Beantwortung dieser Fragen können Sie das passende Nahrungsergänzungsmittel finden und den Nährstoffmangel optimal beheben. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.

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