Wissenswertes über Kollagen: ein Überblick
15.10.2024
Kollagen einfach erklärt
Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper und macht etwa ein Drittel der gesamten Proteinmenge aus. Das faserförmige Protein besteht aus drei miteinander verflochtenen Polypeptidketten, die eine dreifache Helix bilden. Die einzelnen Kollagenfasern sind in Bündeln angeordnet, die eine hohe Zugfestigkeit aufweisen. Dadurch verleiht Kollagen Haut, Haaren, Nägeln, Gelenken, Sehnen und Bändern Festigkeit, Struktur und Flexibilität.
Kollagen in der Haut
Die Haut ist aus verschiedenen Schichten aufgebaut. In der tieferen Schicht, der Dermis, bildet Kollagen ein Gerüst, welches Halt und Stabilität gibt. Dazwischen lagert sich die Hyaluronsäure ein und dient als Feuchtigkeitsspeicher.
Kollagen im Bewegungsapparat
Im Bewegungsapparat erfüllt Kollagen unterschiedliche Aufgaben. Es verleiht den Knochen eine flexible Stabilität, die unser Skelett stützt. In den Gelenken findet man Kollagen hauptsächlich im Knorpel, der die Gelenkflächen überzieht und als Stossdämpfer dient. Sehnen und Bänder stabilisieren die Gelenkstrukturen. Kollagen sorgt hier für die Reissfestigkeit und Stabilität. Zusätzlich spielt Kollagen eine wichtige Rolle bei der Heilung und Regeneration von Geweben nach einer Verletzung.
Abnahme der körpereigenen Kollagenproduktion
Faktoren wie die Ernährung, UV-Strahlung oder hormonelle Veränderungen tragen dazu bei, dass die Kollagenproduktion im Körper bereits ab ca. Mitte 20 nachlässt, was zu sichtbaren Zeichen der Hautalterung sowie zu einer verringerten Festigkeit und Stabilität von Knochen, Gelenken, Sehnen und Bändern führt.
Übersicht über die Kollagentypen
Es gibt verschiedene Typen von Kollagen, die jeweils unterschiedliche Funktionen im Körper haben.
Kollagen Typ I: ist mit einem Anteil von etwa 90 % des Kollagens im Körper der häufigste Kollagentyp. Er ist vor allem in der Haut, den Sehnen und Knochen zu finden. Kollagen Typ I sorgt für Elastizität der Haut, Bänder und Sehnen und flexible Stabilität in den Knochen.
Kollagen Typ II: kommt hauptsächlich im Knorpelgewebe vor und spielt eine entscheidende Rolle bei der Funktionsfähigkeit des Knorpels. Es hilft dem Knorpel, elastisch und widerstandsfähig gegenüber Belastungen zu bleiben.
Kollagen Typ III: kommt oft zusammen mit Kollagen Typ I in der Haut, Hornhaut, den Blutgefässen, den inneren Organen sowie der Skelettmuskulatur vor. Kollagen Typ III ist wichtig für Struktur und Festigkeit von Organen und Gefässwänden sowie die Elastizität und Festigkeit der Haut.
Nahrungsquellen, kollagenreiche Lebensmittel
In der Ernährung finden sich Kollagenquellen in tierischen Lebensmitteln. Besonders reich an Kollagen sind Nahrungsmittel wie Knochenbrühe, die durch das langsame Auskochen von Knochen entsteht, wodurch Kollagen freigesetzt wird. Ebenso sind Knochenmark, Fisch mit Haut sowie Huhn mit Haut ausgezeichnete Quellen für Kollagen, da sie direkt das Kollagen aus den Geweben der Tiere enthalten. Zudem kommt Kollagen in einigen Lebensmitteln als Hilfsstoff vor (Gelatine; z. B. als Verdickungsmittel in Desserts).
Kollagen supplementieren
Kollagen als Supplement: welche Typen?
Für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Kollagenpeptiden wird das Kollagen stark verarbeitet und zerkleinert, sodass seine ursprüngliche dreidimensionale Struktur (Fasertyp) nicht mehr erkennbar ist. Da sich die gängigsten Kollagentypen in unserem Körper hinsichtlich ihrer Hauptbestandteile (Glycin, Prolin, Hydroxyprolin) stark ähneln, verschwindet so das wichtigste Unterscheidungsmerkmal. Lediglich geringe Abweichungen bei den restlichen enthaltenen Aminosäuren sowie weiteren Bestandteilen bleiben bestehen.
Wofür kann Kollagen eingenommen werden?
- Hautpflege allgemein: unterstützt die Elastizität und Festigkeit der Haut.
- Anti-Aging: Stärkung des Bindegewebes, hilft, Falten zu minimieren und die Haut prall zu halten.
- Wundheilung, Operationen, Verletzung: unterstützt die Regeneration des Muskelgewebes, was besonders nach körperlicher Anstrengung oder Verletzungen wichtig ist.
- Haare und Nägel: Kollagen trägt zur Festigkeit und Gesundheit von Haaren und Nägeln bei.
- Sehnen und Bänder: stärkt Zugfestigkeit (akut und präventiv).
- Gelenkgesundheit: schützt Gelenke und fördert ihre Beweglichkeit.
- Knochengesundheit: stärkt die Knochenstruktur.
Wirkung von Kollagen als Supplement
Die Einnahme von Kollagen(-peptiden) in der richtigen Menge steigert die Kollagenproduktion im Körper. Wie genau das passiert, ist noch nicht vollständig geklärt, aber vermutlich regen die im Blut vermehrt auftretenden Kollagenbruchstücke die Produktion an.
Wie lange sollte Kollagen eingenommen werden?
Für sichtbare Ergebnisse sollte Kollagen regelmässig und über einen Zeitraum von mindestens 4 bis 6 Monaten eingenommen werden, da der Aufbau von neuem Gewebe Zeit benötigt. Kollagen wird allgemein als gut verträglich angesehen.
Wie sollte man Kollagen einnehmen?
Kollagen kann zu einer Mahlzeit oder dazwischen zu jeder Tageszeit eingenommen werden. Hochwertige Produkte mit bioaktiven Kollagenpeptiden sind geschmacksneutral und lassen sich beispielsweise in kalte oder warme Getränke einrühren oder mit Joghurt oder Quark mischen.
Gibt es vegetarische oder vegane Kollagensupplemente?
Echtes Kollagen (Hydrolysate, Kollagenpeptide) für den Einsatz in Supplementen wird aus tierischen Geweben, meist aus Rind, Schwein oder Fisch, gewonnen. Derzeit gibt es keine gleichwertige pflanzliche bzw. vegane Alternative. Präparate mit pflanzlichen Eiweisspeptiden enthalten Glycin und Prolin, jedoch sind sie nicht mit Kollagenpeptiden vergleichbar, da beispielsweise die Aminosäure Hydroxypolin nicht in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt.
Kombination mit weiteren Nährstoffen
Die Kombination von Kollagen mit Vitamin C und Zink kann die Kollagenproduktion im Körper unterstützen und verstärken. Vitamin C ist ein Co-Faktor für die Kollagensynthese im Körper. Zink unterstützt die Kollagenproduktion sowie die Wundheilung und sorgt für die Aufrechterhaltung der Hautstruktur.
Mehr zum Thema Kollagen erfahren Sie in unserem FAQ oder in der Informationsbroschüre "Kollagen - ein Allrounder".
Fazit
Die körpereigene Kollagenproduktion nimmt mit zunehmendem Alter ab. Eine gezielte Ernährung und Supplementierung von hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln kann dazu beitragen, die Hautelastizität, Gelenk- und Knochengesundheit zu unterstützen. Bei intensiver körperlicher Belastung kann die zusätzliche Einnahme von Kollagen helfen, die Regeneration von Gewebe zu fördern und die Belastbarkeit von Gelenken und Bändern zu erhöhen. Kollagen wird hauptsächlich aus tierischen Quellen gewonnen und ist gut verträglich. Für sichtbare Ergebnisse ist eine regelmässige Einnahme über einen Zeitraum von mehreren Monaten erforderlich. Die Kombination von Kollagen mit Vitamin C und Zink kann die körpereigene Kollagenproduktion zusätzlich unterstützen.