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Biotin

Lupe mit Wort Biotin im Fokus » Wissenswertes zu Funktionen, Anwendungsgebieten, Mangel, Lebensmittelquellen uvm.

Biotin ist ein unerlässlicher Bestandteil von Enzymen, welche für den Fett-, Zucker- und Eiweissstoffwechsel verantwortlich sind. Mängel führen unter anderem zu Hautentzündungen, sprödem Haar und Bindehautentzündungen.

Inhalt

Gut zu wissen über Biotin

  • Der Tagesbedarf liegt bei Frauen und Männern bei 30-60 µg
  • Kleine Mengen werden von Bakterien im Darmtrakt produziert
  • Biotin verfügt über eine sehr geringe Toxizität
  • Die Einnahme von Präparaten mit Biotin können die laboranalytische Bestimmung von Schilddrüsenhormonen, Ferritin, Cortisol sowie Sexualhormonen beeinflussen. Daher sollten die Präparate 1-2 Tage vor der Messung abgesetzt werden.
  • Rohe Eier vermindern die Bioverfügbarkeit (Aufnahme) von Biotin

Biotin: die Funktionen im Körper

Fettstoffwechsel
Viele wichtige Schritte beim Auf- und Abbau von Fettsäuren sind von biotinhaltigen Enzymen abhängig, beispielsweise die Umwandlung der Omega-3-Fettsäure α-Linolensäure in die verschiedenen anderen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA.
Aufbau von Glucose
Der erste wichtige Schritt zum Aufbau von Traubenzucker (Glucose) im Körper hängt von einem Enzym ab, das Biotin enthält. Der Aufbau von Glucose ist äusserst wichtig, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren und Unterzuckerungen zu vermeiden.

Regulation der Genexpression
Biotin beeinflusst die Aktivität diverser genetischer Informationen, beispielsweise von DNA-bildenden Proteinen (Transkriptionsfaktoren), welche die Insulinausschüttung beeinflussen.

Anwendungsgebiete von Biotin

  • Biotinmangel
    Der Biotinstatus sollte über eine Urinanalyse erfolgen. Die Biotinwerte im Blut sinken nicht ab und sind daher nicht aussagekräftig.
  • Haut-, Haar- und Nagelerkrankungen
    Menschen mit trockener, schuppiger Haut, Ekzemen, Haarausfall und brüchigen Fingernägeln können evtl. von einem Biotinpräparat profitieren.

Zufuhrempfehlungen und therapeutische Dosierungen

  • Frauen und Männer: täglich 30-60 µg (DACH*-Empfehlungen)
  • Schwangere und stillende Frauen: täglich 30-60 µg (DACH*-Empfehlungen)
  • Therapeutischer Dosierungsbereich: täglich 1-5 mg 

Sogar bei Dosen von > 60 mg Biotin pro Tag wurden bisher keine toxischen Wirkungen festgestellt. * Die DACH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr werden von den deutschen (D), österreichischen (A) und schweizerischen (CH) Gesellschaften für Ernährung gemeinsam herausgegeben.

Biotin-Mangel und seine Folgen

Mangelsymptome:

  • Vermindertes Wachstum, verlangsamte körperliche und geistige Entwicklung
  • Dünnes Haar, Haar(farben)verlust, Glatzenbildung
  • Muskelschmerzen
  • Schuppige, gerötete Hautstellen, Ekzeme
  • Müdigkeit, Angstzustände, Depressionen

Einige Medikamente erhöhen den Bedarf an Biotin

Medikamente, welche bei Epileptikern eingesetzt werden, reduzieren die Resorption und erhöhen den Abbau sowie die Ausscheidung von Biotin über den Urin. Hohe Alpha-Liponsäure-(Antioxidans)Dosierungen konkurrieren mit Biotin um für die Aufnahme notwendigen Bindungsstellen und führen vermutlich zu einer verminderten Aufnahme von Biotin.

Biotin in Lebensmitteln

100 g enthalten:
Sojabohnen 60 µg
Hühnerei 25 µg
Haferflocken 20 µg
Champignons 16 µg

Die Bioverfügbarkeit von Biotin aus Lebensmitteln liegt aufgrund der häufigen Bindung an Protein bei ca. 50 %. Biotin aus Supplementen kann jedoch zu nahezu 100 % aufgenommen werden. Der von den Darmbakterien produzierte Anteil an Biotin ist als gering einzuschätzen.