Kalium
Jede Zelle des Körpers benötigt den Mineralstoff Kalium, um funktionieren zu können. Ein guter Kaliumspiegel ist abhängig von der Natrium- und Magnesiumzufuhr. Für die Gesundheit ist eine kaliumreiche Ernährung wichtig.
Gut zu wissen über Kalium
- 5 % des Gesamtmineralstoffanteils entfallen auf Kalium.
- 98 % des gesamten Kaliums befindet sich im Zellinneren.
- Ohne Kalium und Natrium würden die Nerven nicht funktionieren.
- Die durchschnittliche Kalium-Zufuhrmenge liegt zwischen 3 und 4 g/Tag.
Die Funktionen des Mineralstoffs im Körper
Regulierung des Wasserhaushaltes
Als Gegenspieler von Natrium reguliert Kalium den Wasserhaushalt, das Säure-Basen-Gleichgewicht, die Nervenreizleitung, die Muskelkontraktion sowie die elektrische Spannung an der Zellmembran.
Viele zelluläre Enzymsysteme sind vom Kaliumhaushalt abhängig.
Anwendungsgebiete von Kalium
- Bluthochdruck
Die Verbesserung der Kaliumbilanz reduziert das Risiko für einen zu hohen Blutdruck. Diese Verbesserung lässt sich mit ca 2 -3 g Kalium täglich der erzielen, ohne die Pulsfrequenz bei einer gesunden Person zu erhöhen. - Darmverstopfung
Wenn man über längere Zeit Abführmittel verwendet (auch pflanzliche), gerät womöglich der Kaliumhaushalt in einen Teufelskreis: Durch das Abführen verliert der Körper Kalium; der Kaliummangel seinerseits bewirkt eine zunehmende Darmträgheit, die aber durch weitere Abführmittel nur verschlimmert wird. - Durchfall, Erbrechen, Verbrennungen
Bei längerem Durchfall, Erbrechen und auch bei grossflächigen Verbrennungen sollte der Kaliumverlust, insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern, rechtzeitig kompensiert werden. - Herzrhythmusstörungen
Kaliummangel kann zu Arrhythmien führen. Bei den meisten Patienten mit Rhytmusstörungen können jedoch niedrigere Kaliumwerte in den roten Blutkörperchen gemessen werden. Diese Werte sowie auch das EKG, können nach der Behandlung mit Kalium normalisiert werden. Dies sollte immer unter ärztlicher Kontrolle stattfinden. Gleichzeitig mit Kalium sollte immer Magnesium zugeführt werden, da der Herzmuskel bei Magnesiummangel Kalium nicht halten kann. Kalium wirkt zudem hemmend auf die Thrombozytenaggregation. Eine ausreichende Kaliumzufuhr reduziert das Risiko eines Schlaganfalls. - Ödeme (Ansammlung von Wasser)
Durch die Bevorzugung kaliumreicher Kost (und eventuell durch die Einnahme von Kaliumpräparaten) sowie durch die Reduktion der Natriumzufuhr und eine harnmengenbezogene Einschränkung der Trinkmenge wird eine Verbesserung des Natrium-Kalium-Verhältnisses und der Flüssigkeitsbilanz angestrebt wodurch Ödeme vermindert werden. - Osteoporose
Basische Kaliumverbindungen (z. B. Kaliumcitrat, Kaliumcarbonat) können dank der reduzierten renalen Kalzium- und Knochensubstanzverluste einen positiven Einfluss auf die Knochendichte haben. - Sport, Muskel- und Kreislaufschwäche, Krämpfe
Kaliummangel kann zu einer Muskelschwäche und eventuell auch Muskelkrämpfen führen. Besonders für Leistungssportler kann dies von hoher Bedeutung sein, da diese über den Schweiss teilweise beträchtliche Mengen Kalium verlieren. Unter intensiven Trainings- und Wettkampfbedingungen können die Kaliumverluste bis zu 10 g täglich betragen. - Stimmungsschwankungen, Müdigkeit
Kaliummangel ist oft mit Stimmungsschwankungen und Müdigkeit verbunden. Die Mobilisierung der Glykogenreserven (Speicherform des Traubenzuckers) ist beeinträchtigt. Es treten Ermüdungs- und Erschöpfungszustände ein, da der Blutzuckerspiegel absinkt und es zu den Symptomen einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) kommen kann.
Zufuhrempfehlungen
Die aktuelle Empfehlung im Bezug auf eine adäquate Zufuhrmenge für Kalium lautet gemäss der DACH-Referenzwerte 4 g/Tag. Die ungefähre durchschnittliche Zufuhrmenge in der Bevölkerung liegt zwischen 3 und 4 g/Tag. Eine ausreichende Versorgung mit Kalium kann durch eine vollwertige Ernährungsweise mit einem hohen Anteil an Frischkost erreicht werden.
Mögliche Ursachen für eine Störung des Kaliumhaushaltes?
Es gibt viele Faktoren, welche zu einem Mangel oder einer Störung des Kaliumhaushaltes führen können:
- Eine einseitige Ernährung und die dadurch entstehende unzureichende Zufuhr an Kalium
- Verluste bei der Zubereitung der Nahrung (durch Kochen, Waschen)
- Übermässiger Alkoholkonsum
- Verluste durch Erbrechen, Durchfall, Schwitzen (Sport)
- Nieren- oder Lebererkrankungen
- Magnesiummangel stört den Kaliumhaushalt
- Übermässige Kochsalzzufuhr
Wie erkennt man einen Kaliummangel?
Oft sind äusserlich erkennbare Anzeichen einer Störung des Kaliumhaushaltes sehr unspezifisch:
- Müdigkeit
- Verstopfung
- Schwindel
- Muskelschwäche
- Veränderungen der Herztätigkeit
- Absinken des Blutdrucks und des Blutzuckers
Was passiert, wenn ich zu viel Kalium einnehme?
Ein Kaliumüberschuss kann zu Herzrhythmusstörungen, Schwäche- und Angstzuständen, Blutdruckabfall, Verwirrung sowie zu einem Taubheitsgefühl in Händen und Füssen führen. Nach der Einnahme von Kaliumpräparaten kann es in seltenen Fällen zu Durchfällen und Erbrechen kommen. Personen mit Nieren- oder Herzerkrankungen sollten deshalb Kaliumpräparate nur unter Aufsicht des Arztes einnehmen.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Eine Therapie mit gewissen Diuretika kann den Kaliumhaushalt stören.
Wer hat einen zusätzlichen Bedarf an Kalium?
Personen, die regelmässig Abführmittel einnehmen, können einen zusätzlichen Bedarf an Kalium aufweisen.
Die 5 wichtigsten Quellen in Lebensmittel für Kalium (pro 100 g)
Sojamehl | 1870 mg |
Weisse Bohnen | 1310 mg |
Linsen | 810 mg |
Spinat | 635 mg |
Bananen | 395 mg |