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Kalzium

Lupe mit Wort Kalzium im Fokus » Wissenswertes zu Funktionen, Anwendungsgebieten, Mangel, Lebensmittelquellen uvm.

Kalzium ist Hauptbestandteil des menschlichen Skeletts. Ganze 99 % des im Körper enthaltenen Kalziums befinden sich in den Knochen. Zudem ist es wichtig für die Muskelkontraktion und die Weiterleitung von Reizen. Besonders Milchprodukte sind wertvolle Kalziumlieferanten. Ein Mangel an Kalzium kann zu einer tiefen Knochendichte und Krämpfen führen.

Inhalt

Gut zu wissen über Kalzium

  • Der Tagesbedarf liegt bei 1000 mg
  • Das Skelett eines Erwachsenen enthält etwa 1 kg Kalzium
  • Kalzium kann zusammen mit Magnesium eingenommen werden
  • Der Kalziumgehalt in Mineralwassern schwankt sehr stark
  • Kalzium ist nicht der Grund für „Arterienverkalkungen“

Funktionen von Kalzium

Muskulatur
Die Muskulatur benötigt ein Gleichgewicht von Kalzium und Magnesium, um normal funktionieren zu können. Kalzium ist daher an der Herzmuskelfunktion, der Skelettmuskelfunktion sowie der Durchblutung beteiligt.

Skelett
99 % des im Körper enthaltenen Kalziums befinden sich in den Knochen. So beeinflusst es die Festigkeit und Stabilität der Knochen und dient in den Knochen als Speicher, um die Kalzium-Konzentration im Blut aufrechtzuerhalten.

Nervenzellen/Signalübertragung
Kalzium ist an der Regulation der Reizweiterleitung zwischen Nervenzellen (Neuronen) beteiligt. Zudem spielt es eine Rolle bei der Bildung des Botenstoffes Dopamin.

Weiter ist Kalzium an der Blutgerinnung sowie an der Ausschüttung von Insulin beteiligt.

Anwendungsgebiete

  • Allergien/Neurodermitis
    Kalzium besitzt vermutlich aufgrund des stabilisierenden Effektes auf die Zellmembran eine antiallergische Wirkung. Daher kann eine Anwendung von Kalzium auch bei Neurodermitis helfen, die Symptome zu reduzieren.
    Dosierung: 1000 mg
  • Bluthochdruck
    Veränderungen im Kalziumstoffwechsel sind ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Bluthochdruck. Mit der Gabe von Kalzium kann der Blutdruck um 2-4 mmHG gesenkt werden.
    Dosierung: 1000 mg/Tag 
  • Epilepsie
    Kalziummangel kann zu einer Veränderung der Hirnströme führen. Dies wiederum erhöht das Risiko einer Epilepsie. Die Supplementierung kann helfen, den Mangel auszugleichen, und so die Epilepsieanfälle reduzieren.
    Dosierung: 800-2000 mg/Tag
  • Hyperaktivität/ADHS
    Oft haben hyperaktive Menschen einen zu tiefen Kalzium-(und Magnesium)Spiegel, und weisen folglich eine verminderte Produktion des Botenstoffes Dopamin. Innerhalb weniger Wochen führt eine Supplementierung von Kalzium zu einer Verbesserung.
    Dosierung: 1000 mg/Tag
  • Osteoporose
    Kalzium ist ein wichtiger Bestandteil der Knochen. Die Zufuhr von Kalzium alleine führt jedoch nur zu einer geringen Erhöhung der Knochendichte. Daher wird mindestens die zusätzliche Gabe von Vitamin D benötigt, um eine effektive Erhöhung der Knochendichte zu erzielen.
    Dosierung: 500-1000 mg/Tag.

    Weitere wichtige Nährstoffe bei der Therapie sind Magnesium, Zink, Kupfer, Mangan, Vitamin K, C, B6, B12 und Folsäure.
  • Prämenstruelles Syndrom
    Die Einnahme von Kalzium (zusammen mit Magnesium, Vitamin D und B6) führt zu einer Verbesserung von emotionalen Schwankungen, Konzentrationsstörungen, Schmerzen sowie von Ödemen (Ansammlung von Wasser).
    Dosierung: 500-1200 mg/Tag

Wie bemerkt man einen Kalziummangel?

  • Erhöhte Blutungsneigung
  • Geringe Knochendichte
  • Muskelkrämpfe
  • Erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems
  • Schlechte Zahnqualität, Karies

Bioverfügbarkeit von Kalzium

Die Aufnahmerate von Kalzium aus Milchprodukten oder Mineralwasser beträgt ca. 25-35 %. Kalzium aus pflanzlichen Lebensmitteln (Grünkohl, Brokkoli, Haselnüsse) - mit Ausnahme von Sojaprodukten - kann der Körper etwas schlechter aufnehmen. Dies liegt daran, dass pflanzliche Quellen mehr Stoffe enthalten, welche die Aufnahme hemmen, so z. B. Oxalat (im Spinat) oder Phytinsäure (in Getreideprodukten). Protein fördert die Aufnahme von Kalzium. Dies führt jedoch auch dazu, dass mehr überschüssiges Kalzium über den Urin ausgeschieden wird. Hingegen wird insgesamt mehr Kalzium aufgenommen, was sich positiv auf die Knochengesundheit auswirkt.

Eine hohe Kalziumeinnahme führt nicht zu Nierensteinen, wie früher angenommen. Im Gegenteil: Kalzium bindet mit dem in Lebensmitteln vorhandenen Oxalat schwerlösliche Komplexe. So wird weniger Oxalat aufgenommen, was das Risiko von Nierensteinen senkt.

Kalzium und Magnesium – zusammen einnehmen oder nicht?

Oft hört man, dass Kalzium nicht mit Magnesium eingenommen werden sollte. Die Aufnahme sowie die Abgabe der beiden Mineralstoffe ins Blut erfolgen jedoch unabhängig über jeweils eigene Transportsysteme. Kalzium und Magnesium sind „nur“ Gegenspieler im Körper, nicht bei der Aufnahme im Darm. Ein Verhältnis von Kalzium zu Magnesium betrifft lediglich die Tageszufuhr (und nicht einzelne Supplemente) und sollte etwa 2:1 (Ca:Mg) betragen.

Kann ich Kalzium auch überdosieren?

Bei einer oralen Aufnahme von 2500 mg täglich, besteht in der Regel kein Risiko unerwünschter Nebeneffekte. Bei Niereninsuffizienz sollte aufgrund der ungenügenden Ausscheidung von Kalzium über den Urin die Kalziumzufuhr beobachtet werden. Symptome eines zu hohen Kalziumspiegels (Hyperkalziämie) sind Schwäche, depressive Verstimmungen, Appetitlosigkeit, Durst und häufiges Wasserlassen auf.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Harntreibende Medikamente (Diuretika) können die Kalziumausscheidung über den Urin erhöhen.

Bisphosphonate sind Medikamente, welche oft bei Osteoporose verabreicht werden. Sie hemmen die Aktivität von knochenabbauenden Zellen, den Osteoklasten. Die Aufnahme dieser Medikamente wird jedoch bei einer gleichzeitigen Einnahme von Kalzium gehemmt. Da Kalzium bei Osteoporose sehr wichtig ist, sollte die Einnahme des Medikamentes getrennt von der Einnahme des Kalziumpräparates erfolgen.

Die 5 wichtigsten Lebensmittelquellen für Kalzium (pro 100 g)

Hartkäse 910 mg
Raclettekäse 670 mg
Mozzarella 340 mg
Federkohl 290 mg
Samen/Kerne/Nüsse 170 mg