Zink
Das wahre Multitalent Zink ist im Körper an diversen Stoffwechselprozessen beteiligt. Nebst der Beteiligung an über 200 Enzymen ist es wichtig für das Immunsystem sowie den Hormonstoffwechsel.
Gut zu wissen über Zink
- Der Tagesbedarf an Zink liegt gemäss DACH-Empfehlungen*
bei 7-10 mg für Frauen und 11-16 mg für Männer - Die benötigte Menge ist abhängig von der Phytatzufuhr
- Zinkmangel kann sich in weissen Flecken auf den Nägeln äussern
- Zink ist in Nahrungsergänzungsmitteln als Zinkglukonat oder Zinkbisglycinat enthalten
- Zink ist nach Eisen das zweithäufigste Spurenelement im menschlichen Körper
*Die DACH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr werden von den deutschen (D), österreichischen (A) und der schweizerischen (CH) Gesellschaften für Ernährung gemeinsam herausgegeben.
Die Funktionen des Spurenelements im Körper
- Immunsystem
Zink ist wichtig für die Regulation der Immunantwort. Wie Sie Ihr Immunsystem mit Mikronährstoffen unterstützen können, erfahren Sie in diesem Blogartikel. - Hormonstoffwechsel
Zink ist wichtig für die Bildung der Geschlechtshormone (z. B. Testosteron), der Schilddrüsenhormone, der Wachstumshormone, des Insulins und der Gewebshormone (Prostaglandine). - Entzündungshemmung
Zink reguliert die Bildung von Signalmolekülen und reduziert die Bildung von entzündungsfördernden Stoffen wie Stickstoffmonoxid (NO). - Enzymfunktionen
Für Zink ist bisher eine Beteiligung an über 200 verschiedenen Enzymen nachgewiesen worden. So hat Zink Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt, den Abbau von Alkohol und auf die Eiweiss-Verdauung. Ebenfalls wirkt Zink hemmend oder beschleunigend auf gewisse Stoffwechselprozesse. So wird beispielsweise die Freisetzung von Neurotransmittern von Zink mitbestimmt. - Zellschutz
Zink schützt die Zellen vor Schädigungen, die durch freie Radikale (Moleküle mit hohem Reaktionspotenzial) entstehen. Zudem wirkt Zink schützend vor Vergiftungen mit Schwermetallen wie Cadmium, Blei, Nickel usw. und fördert die Reparaturprozesse der Zellen.
Anwendungsgebiete von Zink
- Immunsystem
Aufgrund seiner regulierenden Eigenschaft auf das Immunsystem kann Zink bei Erkältungen, Angina, Mittelohrentzündungen, Nebenhöhlenentzündungen, Herpes zur Therapie in Betracht gezogen werden.
Hier finden Sie die Therapieempfehlungen bei akuten Infekten
Zink empfiehlt sich zudem zur Immunprophylaxe (Reduktion des Erkältungsrisikos). Die Dosierungen sowie zusätzliche Mikronährstoffempfehlungen finden Sie hier.
- Diabetes
Zink hat Einfluss auf die Insulinwirkung. Aufgrund der vermehrten Verluste von Zink über den Urin haben Diabetiker oft einen Zinkmangel. Eine ausreichende Zinkzufuhr verbessert bei Diabetikern den Nüchtern- sowie den Langzeitblutzuckerwert (HbA1c). Die Mikronährstoffempfehlungen für Diabetes Typ II finden Sie hier.
- Augenerkrankungen
Die höchste Zinkkonzentration im Körper findet man in der Netzhaut. In mehreren Untersuchungen konnte Zinkmangel mit Netzhautfunktionsstörungen in Verbindung gebracht werden. Vitamin A ist für den Sehvorgang wichtig – die Bildung des Vitamin-A-Transportproteins ist jedoch von einer ausreichenden Zinkversorgung abhängig. Daher kann ein Zinkmangel typische Vitamin-A-Mangelsymptome wie Nachtblindheit bzw. eine ungenügende Dunkeladaption verstärken. Die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache schwerer Sehbehinderungen in der Schweiz. Es gibt gute Studien zur Anwendung von Zink bei der Makuladegeneration, die besten Ergebnisse wurden bei der Kombination von Zink mit Antioxidantien beobachtet.1
- Hautprobleme
Durch seine antientzündlichen und -bakteriellen Eigenschaften ist die Gabe von Zink eine sinnvolle Therapie bei Akne (Acne vulgaris). Auch bei Acne inversa (wiederkehrende, schmerzhafte Abszesse/Knoten) ist die Zinkeinnahme eine therapeutische Option.
Eine Studienauswahl zu Zink bei Acne vulgaris und Acne inversa finden Sie in der Fachbroschüre Zink.
Weitere Anwendungsgebiete von Zink:
- Asthma
- Wundheilung: Verbrennungen, Verletzungen
- Fertilitätsstörungen, Schwangerschaft
- Haarausfall
- Pubertät/Wachstum
Zinkmangel - die Symptome
- Fertilitätsstörungen
- Weisse Flecken auf den Fingernägeln
- Haarausfall
- Ausschläge, Pusteln, verzögerte Wundheilung
- Infektionsanfälligkeit
- Nachtblindheit
- Wachstumsstörungen, Entwicklungsstörungen
Diese Personen haben einen erhöhten Zinkbedarf
- Schwangere & Stillende
- Diabetiker
- Sportler
- Personen, die regelmässig Diuretika einnehmen
Das müssen Sie bei der langfristigen Einnahme von Zink beachten
Eine langfristige, hochdosierte Supplementierung mit Zink kann den Kupfer-Status negativ beeinflussen. Bei Zinkdosierungen von über 150 mg pro Tag während mehreren Wochen werden Störungen im Immunsystem beobachtet.
Zink und Kupfer
Ab 30 mg Zink pro Tag (und ab > 1 Woche) ist die Kupfer-Resorption vermindert. Zur Vermeidung eines Kupfermangels sollte in diesem Fall täglich 1 mg Kupfer pro 30 mg Zink eingenommen werden.
Die guten Zinkquellen bzw. -verbindungen
Die Bioverfügbarkeit von Zink in Lebensmitteln variiert stark. Insbesondere pflanzliche Quellen sind schlechtere Zinklieferanten. Zink bildet mit den in Pflanzen enthaltenen Phytaten schwerlösliche Komplexe, die vom Körper schlecht aufgenommen werden können. Somit kann die Zufuhr von Zink auch dann ungenügend sein, wenn laut Zufuhr ausreichende Mengen an zinkhaltigen Lebensmitteln konsumiert werden. Gute Zinkquellen sind tierische Produkte, z. B. Rindfleisch oder Milchprodukte. Die Proteine bzw. Aminosäuren in der Nahrung beeinflussen die Zinkaufnahme positiv.
Bei Nahrungsergänzungen gelten organische Zinkverbindungen als ideal. Eine vergleichbar gute Aufnahme weisen Zinkgluconat, Zinkbisglycinat und Zinkcitrat auf. Zinkoxid sowie Zinksulfat weisen eine schlechtere Absorption auf.
Die 6 wichtigsten Lebensmittelquellen von Zink (pro 100 g)
Austern | 23 mg |
Keimlinge (Roggen und Weizen) | 18 mg |
Nüsse (Pekan- oder Cashewnüsse) | 5.3 mg |
Innereien (Leber von Schwein, Rind, Kalb) | 4.8 mg |
Rind- und Schweinefleisch (gegart) | 4.3 mg |
Käse (z. B. Gouda) | 3.9 mg |